Neben der Frühjahrsbestellung stellt die Hanf-Strohbergung für die Pahren Agrar Kooperation die erste Arbeitsspitze im zeitigen Frühjahr dar. Vor allem, da die Kooperation nicht nur für die eigenen Hanfanbauflächen Verantwortung trägt, sondern sie organisiert auch für Vertragsanbauer die Einfuhr. Diese Arbeiten sind in einem engen Zeitfenster durchzuführen. Dabei gilt es, die Felder rechtzeitig für die Frühjahrsbestellung zu räumen und das auf vielen Flächen „gleichzeitig“. Von entscheidender Bedeutung ist jedoch, das Stroh in hoher Qualität und trocken für die anstehende längerfristige Lagerung zu bergen.
Und da machte es der wechselhafte März das erste Mal schwierig in diesem Jahr.
Besonders in der ersten Hälfte waren viele Frosttage zu verzeichnen, bis uns plötzlich der Lenzing in den letzten Tagen fast frühsommerliche Temperaturen mit vielerorts 25 °C bescherte – die Frühjahrsarbeiten konnten beginnen.
Doch der April und vor allem der Mai machten eine Rolle rückwärts. Mit durchschnittlich 3 °C unter dem langjährigen Mittel zählt der April zu einem der kältesten Monate der letzten 30 Jahre und auch der Mai gehört zu den Kältesten seit 2010. In Summe gilt dadurch das gesamte Frühjahr 2021 als zu kalt. Damit kam auch die Pflanzenentwicklung ins Stocken, so daß Ende Mai ein Vegetationsrückstand von 2 bis 3 Wochen zu verzeichnen war.
Lediglich die Niederschläge, die vor allem im Mai überdurchschnittlich ausgefallen sind, glichen das Feuchtigkeitsdefizit im Boden etwas aus und machen Hoffnung auf den Sommer. Denn im allgemeinen Vegetationsverlauf hat es die Natur immer geschafft, derartige Rückstände aufzuholen. Und der Feuchtigkeitsschub im Mai sorgt für eine gute Ausgangbasis für den Sommer. Lediglich die wärmeliebenden Kulturen, wie zum Beispiel der Mais, haben unter den Mai-Temperaturen gelitten.
Da die Pahren Agrar Kooperation einen hohen Milchviehbestand hat, kommt der ausreichenden Bereitstellung von Viehfutter einen hohen Stellenwert zu. Insbesondere in den letzten Trockenjahren gestaltete sich die kontinuierliche Futterversorgung kompliziert und man wartete mit Spannung auf die ersten Grünfutterbestände im Frühjahr. Und gerade die Ganzpflanzenernte gestaltete sich in diesem Jahr schwierig. Einerseits hatten die Pflanzen ausreichend Feuchtigkeit zur Verfügung, aber die Temperaturen und vor allem die Befahrbarkeit der Böden gestaltete sich im Mai schwierig.
Allgemein kann jedoch eingeschätzt werden, daß die Ausgangssituation für eine gute Ernte in diesem Jubiläumsjahr gegeben ist.
Pahren, 05.06.2021
