Klimaneutral - Mehrjährig - Bienenfreundlich
Die aus Nordamerika stammende und zu den Korbblütlern (Asteracea) gehörende Nutzpflanze ist in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus der Biomasseproduzenten gerückt. Die markante Pflanze mit buschigem Wuchs, endständigen gelben Blüten und vierkantigem Stängel kann eine Wuchshöhe von bis zu 3 Metern erreichen. Die Fähigkeit, in den Blattachseln Wasser zu sammeln, macht den Einsatz auch auf Trockenstandorten möglich. Diese phänotypische Besonderheit gab der Pflanze auch den zweiten Namen - Becherpflanze.
Aufgrund ihrer Mehrjährigkeit und des hohen Blattmasseertrages wurde die Pflanze bisher hauptsächlich als Futter- und Silagepflanze angebaut.
Zunehmend gewinnt die Silphie Bedeutung als Energiepflanze. Da die Biogasausbeute ähnlich hoch ist wie bei Silomais, kann sie als vollwertiges Äquivalent angesehen werden. Darüber hinaus stellt die Pflanze keine hohen Fruchtfolge- bzw. Standortansprüche und ist sogar für den Anbau auf ackerbaulichen Grenzlagen geeignet. Die höchsten Erträge werden jedoch auf humosen Standorten mit guter Wasserführung erzielt.
Bedingt durch ein langsames Jugendwachstum bei mangelnder Konkurrenzkraft gegenüber Unkräutern ist eine Direktsaat nicht möglich. Die höheren Kosten durch die Pflanzung und Pflege im ersten Jahr werden durch eine Standzeit von bis zu 12 Jahren kompensiert. Die kräftigen Jungpflanzen werden Mitte Mai bis Ende Juni gesteckt. Empfohlen sind 4 Pflanzen pro m². Im ersten Jahr erfolgt lediglich die Bildung einer Blattrosette, so dass eine mechanische Unkrautbekämpfung notwendig wird. In den Folgejahren werden je Pflanze 3 bis 10 Stängel gebildet und es können Erträge von 130 – 180 dt Trockenmasse/ha erzielt werden. Ökologisch von Vorteil ist durch die ganzjährige Bodenbedeckung eine Verringerung der Bodenerosion (besonders bei Hanglagen) und die Pflanze wird gern von Insekten und Bienen besucht (Blütezeit August bis November).
Diese Vorteile lassen die Durchwachsene Silphie zu einer wertvollen Pflanze werden, die die heimische Artenvielfalt bereichert.