Bereits 4 Jahre in Folge ist die Pahren Agrar Kooperation Partner der Firma Rapool und stellt Flächen für einen Raps-Sortenvergleich zur Verfügung. Die Firma Rapool ist eine Züchterkooperation mittelständischer Unternehmen. Die Firmen NPZ – Norddeutsche Pflanzucht H.-G. Lembke KG Holtsee, die DSV – Deutsche Saatveredelung AG Lipstadt und die WvB – W. von Borries-Eckendorf GmbH & Co. KG Leopoldshöhe, die es sich zur Aufgabe gemacht haben leistungsstarke, anpassungsfähige und ertragsreiche Rapssorten zu züchten. Der Anbauversuch auf den Flächen der Pahren Agrar Kooperation umfasst in diesem Jahr 11 Sorten.
Pahren ist einer von 3 Standorten in Thüringen, die an diesem Sortenversuch teilnehmen.
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Da der optimale Ertrag sich durch eine Interaktion zwischen Sorte, Standort (Bodenbeschaffenheit) und Witterungsbedingungen ergibt, ist es das Bestreben der Züchter, den einzelnen Provenienzen angepasste Sorten zu entwickeln.
Die Feldversuche haben deshalb den Zweck, die für den Standort am besten angepassten Sorten zu ermitteln, um richtige Anbauempfehlungen geben zu können und weitere Informationen für die züchterische Arbeit zu sammeln.
Der Sortenversuch wurde am 28.08.2014 mittels Einzelkornsaat angelegt. Jede Parzelle umfasst 32 Reihen mit einem Abstand von 40 cm. Jedes Korn wurde einzeln abgelegt, so dass nach dem Aufgang im Durchschnitt 33 Pflanzen/m² zum Aufwuchs kamen. Im Gegensatz zur Drillsaat kann durch die Einzelkornsaat eine bessere Bestandsführung in der Jugendentwicklung erreicht und Saatgut eingespart werden.
Zur Aussaat kam im letzten Jahr Saatgut mit insektizidfreier Beize, da entsprechend EU-Beschluss die Beizung von Rapssaat mit Neonicotinoiden für 2 Jahre ausgesetzt wird. Derzeitig sind keine negativen Auswirkungen zu spüren, es machte sich jedoch im Herbst letzten Jahres zusätzlich eine 2-malige Bestandesspritzung mit Insektiziden notwendig. Es ist jedoch zu erwarten, dass bei dauerhaftem Verbot der Beizung die Schaderreger sich langsam aufbauen können und somit weitere Nachauflaufbehandlungen notwendig werden. Das in Aussicht gestellte dauerhafte Verbot von neonicotinem Beizmitteln kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein und der Schaden kann zukünftig noch größer werden für die Umwelt.
Allgemein kann die Entwicklung der Rapsbestände trotz der ungünstigen Witterungsbedingungen in diesem Jahr von der Entwicklung und dem Gesundheitszustand her als gut eingeschätzt werden. In den Monaten April und Mai fielen lediglich ca. 35 % Niederschlag in Vergleich zum langjährigen Mittel. Aufgrund der kühlen Witterung und des optimalen Pflanzenbestandes war die Verdunstung eingeschränkt, so dass die geringe Bodenfeuchte optimal genutzt werden konnte.
Umrahmt wurde die Flurbegehung durch 2 Fachvorträge. Einerseits ging es in dem Vortrag der AKRA Karner Düngemittelproduktion GmbH um die optimale Düngevarianten, egal ob Boden- oder Blattdüngung, und um den Einsatz von Bodenbakterien (Azotebacter) zur Verbesserung der Bodenbedingungen und Förderung der natürlichen Vitalität des Pflanzenbestandes. Das Unternehmen ist für die Anwendung im biologischen Anbau gelistet.
Ein weiterer Vortrag beschäftigte sich mit der zunehmenden Schneckenproblematik, auch auf Ackerflächen. Die Fa. Spiess Urania stellte die neusten Erkenntnisse über Befallshäufigkeit, Populationsentwicklung sowie Bekämpfungsmöglichkeiten vor.
Trotz der sehr hohen Temperaturen waren zahlreiche Gäste – Züchter, Landhändler und Landwirte der Einladung gefolgt.
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Doch der Tag ging für den Gastgeber – die Pahren Agrar Kooperation - noch weiter. Am späten Nachmittag begrüßte der Geschäftsführer Renè Kolbe die Mitarbeiter und Verpächter der Kooperation zur großen Feldfahrt. Bereits zum 11. Mal wurde diese Veranstaltung organisiert und stellt auf der einen Seite ein Dankeschön dar, sowohl für die Verpächter, über das Vertrauen, dass sie der Kooperation entgegen bringen, als auch den Mitarbeitern gegenüber, die mit ihrem unermüdlichen Einsatz für das Gelingen der betrieblichen Ziele ihren Beitrag leisten.
In einer fast 1 1/2 –stündigen Rundfahrt, mit zwei Bussen, wurden ein Großteil der von Kooperation bewirtschafteten Flächen angefahren. Ausgehend von Pahren ging die Reise über Läwitz, Förthen, Muntscha, Merkendorf, Silberfeld, Zeulenroda, Leitlitz und Langenwolschendorf zurück zum Ausgangsort.
Die Bestände, davon konnten sich die Teilnehmer überzeugen, weisen größtenteils einen guten Entwicklungsstand auf. Jedoch sind bei einigen Sommerkulturen und vor allem beim Mais in Zweitfrucht deutliche Trockenschäden zu verzeichnen.
Beeindruckt waren die Gäste von den vielen Innovationen und Forschungsvorhaben, die in der Pahren Agrar Kooperation durchgeführt werden. Erwähnt werden soll an dieser Stelle nur das Modell- und Demonstrationsvorhaben integrierter Pflanzenschutz. In den Jahren 2013 bis 2016 ist die Pahren Agrar Kooperation einer von 5 thüringischen Demonstrationsbetrieben, die im Rahmen des Nationalen Aktionsplanes zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmittel (NAP) mitarbeiten. Die Demonstrationsbetriebe fungieren dabei als Leitbetriebe, die mit ihren Untersuchungen eine weitere Reduktion der Risiken bei der Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel erreichen wollen. Das von der Bundesregierung beschlossene Aktionsprogramm wird in Thüringen von der TLL Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft betreut und unterstützt. Als Gast konnte Dr. Pasler begrüßt werden, der die 5 thüringer Betriebe betreut und unterstützt.
Nach einer Diskussionsrunde zum Demonstrationsvorhaben „Integrierter Pflanzenschutz“ fand der Abend seinen Ausklang mit einem gemütlichen Beisammen bei Köstlichkeiten vom Grill, Getränken und angeregten Gesprächen.
